Vollversammlung – Schutz von Wildlebensräumen priorisieren


PRESSEMITTEILUNG


 

Innsbruck, Igls – Mit den aktuellen gesellschaftlichen und naturräumlichen Entwicklungen sieht Landesjägermeister Anton Larcher die Jagd vor immer größere Aufgabenfelder gestellt, die es zu bewältigten gilt.

Am Samstag, 18. September, fand die diesjährige Vollversammlung des Tiroler Jägerverbandes (TJV) statt. Nach einem Jahr Pause aufgrund von Corona, standen beim Treffen der Delegierten des Verbandes zahlreiche Themen zur Debatte. Klimawandel, Krankheiten, Freizeitdruck, große Beutegreifer – Die Entwicklungen der vergangenen 24 Monate haben viele Hürden mit sich gebracht, die auch in der Jagd spürbar waren. Fast zwei Jahre lang mussten Jagdausbildungen und Fortbildungen abgebrochen, verschoben oder abgesagt werden, Jagdverwaltungsprozesse waren zum Teil erschwert möglich und ein riesiger Druck an Freizeitnutzern war draußen in den Revieren zu bewältigen.

Larcher berichtet weiter über einige Schwerpunkte: „In den vergangenen zwei Jahren konnten wir mehrere neue Projekte starten und umsetzen. Bei der Schaffung eines österreichweiten Berufsbildes für Berufsjäger sind wir kurz vor der Ziellinie. In der Landesjagd Pitztal freue ich mich, dass ein großes Projekt in Planung ist, bei dem die Naturvermittlung von Groß und Klein im Zentrum steht. Beim Thema große Beutegreifer stehen wir erst am Beginn des Problems und es wird noch eine riesige Herausforderung für uns alle werden. Hier werden wir im Sinne der guten Zusammenarbeit, die wir mit unseren Partnern im ländlichen Raum pflegen, alle Managementmaßnahmen unterstützen.“

Natur mehr schätzen lernen

Die Situation für Wild und Wald und somit für Jagd und Forst wird mit Klimawandel und dem vielseitigen Nutzungsdruck nicht leichter. Mehr denn je sind Lösungen zur Lenkung der Besucherströme gefragt. „Wir müssen die Natur mehr zu schätzen lernen und nicht zum selbstverständlichen Sportgerät degradieren. Es ist höchste Zeit, dass wir den Wildtieren wieder etwas von ihrem Lebensraum zurückgeben“, so Larcher.

LH-Stv. Josef Geisler, zuständiges Regierungsmitglied für den Bereich Jagd, betont in seinen Grußworten: „Der Druck auf die ländlichen Regionen nimmt zu, die Freizeit prägt das alltägliche Leben und die Nutzungskonflikte werden immer vielfältiger. Um einen Ausgleich zu finden, müssen wir gemeinsam die Wildlebensräume erfassen, die es zu schonen gilt und für die wir Lösungen brauchen.“ Daher sei man über die gute Kommunikationsbasis zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus und Jagd froh und werde an einem Gesamtkonzept diesbezüglich arbeiten.

Mehr als die Pirsch

Abschließend bedankt sich Larcher für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung innerhalb des Tiroler Jägerverbandes sowie mit allen Partnern und Behörden.  „Die Leistungen der Jagd sind umfassend, gehen aber leider oft unter. Jagd- und Wildschutz sowie Bestandsregulierung sind längst nicht mehr ausreichend“, so Larcher. Rund 1.300 Jagdreviere gibt es in Tirol, in denen es gilt einen ausgewogenen Wildbestand zu erhalten, sensible Wildarten wie Raufußhühner zu fördern und Wildkrankheiten zu erkennen sowie deren Ausbreitung vorzubeugen. Zudem muss Fallwild versorgt werden, verletztes Wild von Straßenunfällen gesucht oder geborgen werden, Wildtiermonitoring von Schneehuhn bis Wolf betrieben werden und Wildschäden vorgebeugt werden. Zurecht, sagt Larcher, wurde daher auch während des letzten Jahres von der Regierung die Jagd zu den systemrelevanten Tätigkeiten eingestuft. Der wirtschaftliche wie auch ökologische Wert dieser Leistungen dürfe auch nicht unterschätzt werden, den Larcher in Tirol auf ca. 80 Millionen Euro schätzt.

 

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Bildmaterial (unentgeltlich zur Verwendung im Zusammenhang mit der Presseinformation):

Bild 1: Landesjägermeister Anton Larcher mit LH-Stv. Josef Geisler und dem Präsidium des Tiroler Jägerverbandes, © TJV
Bild 2: Landesjägermeister Anton Larcher freute sich über zahlreiche Ehrengäste, LAK-Präsident Andreas Gleirscher, LH-Stv. Josef Geisler, LK-Präsident Josef Hechenberger (v.l.n.r.) © TJV

   

 


Ansprechpartner:

Christine Lettl, Referat Öffentlichkeit, Medien und Veranstaltungen
Tel. +43 (0) 512 571093 19, Email: christine.lettl@tjv.at

Landesjägermeister DI (FH) Anton Larcher
Tel.: 0664 6181610, Email: anton@larcher.at