Positiver Trend bei Kitzrettung


PRESSEMITTEILUNG


 

Die Frühjahrsmahd stellt eine erhebliche Gefahr für Rehkitze dar. Zur Vermeidung von Tierleid arbeiten die Tiroler Landwirtschaftskammer und die Tiroler Jägerschaft eng zusammen.

Das Frühjahrswetter lässt die Vegetation sprießen. Somit ist es die optimale Zeit für Rehgeißen ihre Kitze aufzuziehen. In den Monaten Mai und Juni kommen die Rehkitze auf die Welt. In ihren ersten Lebenswochen verlassen sich Rehkitze völlig auf ihre Tarnung. Ihr gepunktetes Fell, kombiniert mit ihrem natürlichen Verhalten, sich regungslos im Gras zu verstecken, macht die Kitze nahezu unsichtbar für Fressfeinde. Diese Taktik ist aber nicht hilfreich, sobald sich ein Mähwerk dem Versteck nähert. Für Landwirte ist es meist unmöglich Rehkitze während dem Mähen frühzeitig zu sehen, um die meist tödlichen Folgen zu verhindern.

In den letzten fünf Jahren hat der Tiroler Jägerverband mit seinen Partnern viel in dieses Thema investiert. Dazu zählen unter anderem die Anschaffung einer Drohne mit Wärmebildkamera, die Organisation von Schulungen und Informationsmaterial im Bereich der Kitzrettung und der Aufbau der Plattform http://www.rehkitzrettung.at. Unter http://www.rehkitzrettung.at ist es möglich Drohnenpilot:innen für die Rehkitzrettung zu suchen und anzufordern.

Ein wichtiger Partner dabei ist die Landwirtschaftskammer. „Wir haben in Tirol ein gutes Modell entwickelt, das von den Bäuerinnen und Bauern auch angenommen wird. Hier leistet die Landwirtschaft gern ihren Beitrag, auch weil Abklärung mit den Drohnen Sicherheit bei geringem Zeitaufwand bedeutet. Wir versuchen zugleich, die Informationen über das Angebot zur Rehkitzrettung noch weiter zu verbreiten, damit es möglichst flächendeckend zum Einsatz kommt“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger.

 

 Erfolg bei der Kitzrettung

Für ein gutes Gelingen der Kitzrettung haben der Tiroler Jägerverband und die LK Tirol einen aktualisierten Folder zu den Methoden der Rehkitzrettung und den richtigen Umgang mit Kitzen herausgegeben.

Direkt vor der Mahd ist der beste Zeitpunkt, um die Kitze aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Dabei ist der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras am effizientesten. „In Tirol sind aktuell über 40 Drohnenpilot:innen für die Rehkitzrettung auf unserer Plattform aktiv. Im Vorjahr konnten über die Plattform 409 Kitze in Tirol gerettet werden,“ berichtet Landesjägermeister Anton Larcher. „Die Anzahl der geretteten Kitze ist nach wie vor steigend und zeigt die gute Zusammenarbeit von Landwirt:innen und Jäger:innen.“

Wird ein Kitz gefunden, soll es möglichst ohne direkten Körperkontakt aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Dazu werden Grasbüschel oder Handschuhe verwendet, um keinen menschlichen Geruch zu übertragen. Rehgeißen können auf menschlichen Geruch sensibel reagieren und ihr Kitz verstoßen! Um zu verhindern, dass gerettete Rehkitze wieder zurück in den Gefahrenbereich gelangen, müssen sie bis nach der Mahd in Sicherheit gebracht werden. Dazu werden sie in bzw. unter schützende Körbe, Boxen o.ä. gelegt, bis die Wiese gemäht ist. Findet man solch ein vorübergehend eingesperrtes Kitz, darf es nicht befreit werden, da es sonst zurück in die Wiese und somit in den direkten Gefahrenbereich zurückläuft.

 

Weitere Infos zu Methoden der Rehkitzrettung und Kontakt: https://rehkitzrettung.at/methoden-rehkitzrettung/

 

Bildmaterial (unentgeltlich zur Verwendung im Zusammenhang mit der Presseinformation):

Bild 1: Gerettete Kitze müssen während der Mahd sicher verwahrt werden. © TJV

Bild 2: Aus der Luft kann das Kitz geortet werden und von den Jäger:innen aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. © TJV

Bild 3: Neuer Folder mit Informationen über die Kitzrettung

Bild 4 + 5: Drohnen mit Wärmebildkameras werden direkt vor der Mahd zum Auffinden versteckter Kitze eingesetzt. © TJV


Ansprechpartner:

Christine Lettl, Referat Öffentlichkeit, Medien und Veranstaltungen

Tel. +43 (0) 512 571093 19

Email: christine.lettl@tjv.at